1973 gründet Hans-Werner Gessmann im Rahmen einer Legasthenieforschungsarbeit das Pädagogisch-Psychologische Institut Gessmann auf der Lindenstraße im Duisburger Süden. Das Institut befasst sich zu diesem Zeitpunkt speziell mit der Diagnostik und Behandlung der Legasthenie (Lese- und Rechtschreibschwäche). In regelmäßigen Abständen werden Gruppenbehandlungen und Kinderkurmaßnahmen für Legastheniker in der Schweiz, Gstaad, durchgeführt. Schon im ersten Jahr untersucht das Institut über 700 Kinder auf ihre Legasthenie hin - der erste Schritt in Richtung für eine zielgerichtete Hilfe. Bei 300 Kindern waren Betreuung und Behandlung bereits eingeleitet worden. Um den Verhaltensdefiziten von Legasthenikern begegnen zu können, kommen in der Folgezeit die Kinderspieltherapie sowie Erziehungs-Beratungen und Gesprächstherapien für die Eltern hinzu. Das Institut beschäftigt mittlerweile zwei Sozialpädagogen, zwei Diplom-Psychologen, drei Lehrerinnen und mehrere Studenten.
Wegen der in diesen Jahren hinsichtlich der partiellen Schulleistungsschwäche vorherrschenden öffentlichen psychosozialen Unterversorgung und des Anstiegs der Klientenzahl, bildet sich als Elterninitiative der Ortsverband Duisburg-Oberhausen des Bundesverbandes Legasthenie e. V. In Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Verein zur Förderung legasthenischer Kinder e. V. richtet das Pädagogisch-Psychologische Institut Gessmann auch in Düsseldorf und Oberhausen zwei Therapieeinrichtungen für leistungsgestörte Kinder ein. Mit der Abteilung Legasthenie besitzt das Institut zu diesem Zeitpunkt "die größte frei praktizierende Legasthenie-Therapieeinrichtung der Bundesrepublik" (berichtete die Tagespresse am 03.10.75).